xbyz ist eine unternehmerische Partnerschaft zwischen der Kulturwissenschaftlerin Anne Kauhanen und dem Künstler, Choreographen und Tänzer Arton Veliu. Die von ihnen initiierten Projekte zielen darauf ab, durch Kunst andere Zugänge zu Inhalten und Themen zu bekommen. Mit sogenannten „gesellschaftlichen Moves“ setzen sie auf die Kraft von Bewegung. Einerseits wortwörtlich in tänzerischen Projekten mit Jugendlichen aus Bremen und europaweit. Andererseits entsteht in der Zusammenarbeit und in den Begegnungen von Menschen eine Form von Energie, die dazu beitragen kann, etwas in der Gesellschaft zu bewegen.
Aus welchen Überlegungen heraus ist Euer Unternehmen entstanden und wie habt Ihr zwei zusammen gefunden?
Anne: Wir sind uns zum ersten Mal auf der Nacht der Jugend im Rathaus begegnet, wo wir beide in verschiedenen Bereichen in der Organisation der Veranstaltung mitgearbeitet haben. Eine Freundin von mir hat mich auf die „natürliche Schnittstelle“ zwischen uns hingewiesen. Ich habe an der Universität Bremen einen MA-Abschluss in Transkulturelle Studien gemacht und promoviere zurzeit zur Transkulturalität in der geteilten Stadt Mitrovica (Kosovo). Da Arton Kosovo-Albaner ist, hat sie uns einander vorgestellt. Als Arton mich gefragt hat, mit ihm zusammen zu arbeiten, stand aber in erster Linie die Chance im Vordergrund, meinen theoretischen Background in praktische Zusammenhänge zu bringen und interdisziplinär und kreativ arbeiten zu können.
Arton: Anne und ich sind uns nach unserer ersten Begegnung noch mehrfach zufällig begegnet und haben angefangen, uns intensiver auszutauschen. Zu der Zeit bin ich lange als Solo-Künstler an verschiedensten Orten unterwegs gewesen und war auf der Suche nach einer anderen Form der künstlerischen Zusammenarbeit. Ich wollte mehr schaffen und breiter aufgestellt sein. Das Bürgerhaus Oslebshausen hat mich dann kontaktiert und gefragt, ob ich ihr neues Jugendprogramm mitgestalten will. Ich habe sofort daran gedacht, das mit Anne zusammen zu machen, da wir uns in unseren Kompetenzen sehr gut ergänzen.
Was ist wichtig in einer Business Partnerschaft?
Arton: Ohne es genau ausformuliert zu haben ist uns wichtig, dass wir die gleichen Werte haben und die Dinge ähnlich betrachten. Da gibt es ein Ur-Vertrauen und auch die Erfahrung, dass uns die gleichen Themen und Fragen bewegen. Manchmal sind wir in einer Situation und brauchen nur einen Blick austauschen und wissen, dass wir da nochmal ran müssen. Wir haben sehr verschiedene Biografien, dann aber wieder ähnliche Lebenserfahrungen gemacht, das schweißt zusammen.
Anne: Was mir am Anfang auch wichtig war, war keinen Plan B zu haben. Wir wussten, wir wollten das und haben uns ganz darauf konzentriert. Hätte ich noch einen Plan B gehabt, dann hätte ich mir immer noch eine andere Tür offen gehalten und nicht 100% alles darauf gesetzt, dass das hier klappt. Man muss an sein Unternehmen glauben und dafür brennen. Man muss den anderen in seinen Stärken stützen und miteinander im Gespräch sein.
Wofür steht der Name xbyz?
Arton: Das ist wie eine mathematische Formel: Wenn Du x mal z nimmst, bekommst Du uns zwei. Wir spielen mit den Buchstaben, wir wollen neugierig machen. Wir nehmen bewusst die letzten Buchstaben, die oft etwas vernachlässigt werden. Das spiegelt ganz gut die Arbeit mit einem Teil unserer Zielgruppe wieder.
Wir organisieren uns über Whatsapp
Ihr arbeitet viel mit Jugendlichen zusammen. Habt Ihr da eine bestimmte Herangehensweise?
Arton: Was bei uns zählt ist der gegenseitige Respekt. Der Einzelne soll erfahren, dass er ein wichtiges Element einer Gruppe sein kann, und dass man als Gruppe Dinge erreicht, die man als Einzelner nicht bewirken kann. Ich gehe mit den Jugendlichen oft eine Challenge ein. Ich will, dass sie sich einbringen, dass sie zu ihrer eigenen, besten Höchstleistung kommen. Die Kids spüren es, wenn man sie einfach so davon kommen lässt, bevor sie an die nächste Entwicklungsstufe gekommen sind. Wir nehmen den Einzelnen ernst, auch in seinen Grenzen. Wir wollen ihm aber darüber hinweghelfen, wenn er bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen. Qualität ist wichtig und dafür muss man hart arbeiten. Manchmal kommt es eben doch darauf an, nach Perfektion zu streben.
Anne: Eine unserer schönsten Aufgaben ist, Menschen einzuladen, mitzugestalten. Es gibt ein Format und jeder kann sich einbringen. Man geht dabei automatisch eine Beziehung mit dem anderen ein und dieses Erleben, dass man mit Menschen in Beziehung treten muss, um sich selbst und andere voran zu bringen funktioniert sehr gut. Was uns in der Zusammenarbeit vielleicht auch hilft ist unser eigener Lebenslauf. Wir arbeiten viel mit Jugendlichen aus den unterschiedlichsten kulturellen Backgrounds zusammen. Sie oder ihre Eltern haben die Erfahrung gemacht, dass man nochmal neu Wurzeln schlagen muss und erleben die Schwierigkeiten, die oft damit verbunden sind. Die können sich gut mit uns identifizieren.
Warum habt Ihr Euch für die Gründung einer gUG (gemeinnützige Unternehmergesellschaft) entschieden?
Anne: Wir wollten eine vertragsrechtliche Partnerschaft eingehen, bei der wir bessere Möglichkeiten haben, Fördermittel zu beantragen und Kooperationen einzugehen. Gleichzeitig ist es so einfacher als Arbeitgeber Teammitglieder auf Stundenbasis zu beschäftigen. Da wir vom Inhalt her soziokulturell arbeiten, bietet sich hier eine gemeinnützige Vertragspartnerschaft an. Im Gesellschaftsvertrag wird festgelegt, dass man mit seiner Arbeit gemeinnützige Zwecke verfolgt beziehungsweise erfüllt. Gemeinnützigkeit bedeutet dann ganz offiziell, dass die Gesellschaft die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos, also ohne Verfolgung eigenwirtschaftliche Zwecke, fördert. Damit einher geht eine Steuervergünstigung.
Arton: Wir haben uns für eine gUG entschieden, weil der Vorteil gegenüber einer gemeinnützigen GmbH darin liegt, dass sie bereits mit 1 Euro Stammkapital errichtet werden kann, was besonders für Kleingründer attraktiv ist. Wir wollten übrigens ganz bewusst keinen gemeinnützigen Verein gründen, bei dem man eine bestimmte Anzahl an Vereinsmitglieder und einen Vorstand braucht. Wir sind ein Zweier-Team, wir wollen alleine über Art und Ausrichtung unseres Unternehmens entscheiden.
Was würdet Ihr anderen Gründern raten?
Anne: Wir sind unseren Weg sehr schnell gegangen. Oft haben wir erst das Pferd von hinten aufgezäumt und hatten dann Glück, dass uns Leute da wieder raus- und weitergeholfen haben. Von Anfang an haben wir neben der Unternehmensgründung schon Projekte entwickelt und ausgeführt, wir haben also immer in Vollzeit gearbeitet. Sehr hilfreich war, dass Arton durch seine bisherige Arbeit gute Netzwerke geschaffen hat. Das hat den Einstieg erleichtert und wir würden anderen Gründern dazu raten, von Anfang an auf gute Netzwerkarbeit zu setzen. Wir raten aber auch, anfangs nicht zu vieles gleichzeitig zu machen. Außerdem ist es vermutlich leichter mit einer Anfangsfinanzierung zu starten. Dann kann der Fokus ganz auf Unternehmensentwicklung liegen und es bestünde auch die Möglichkeit, in bestimmte Bereiche zu investieren. Eine sehr gute Entscheidung war, sich mit einer Agentur hinzu setzen und alles was es an Ideen und Inhalten gibt durchzugehen. Die Agentur hat geschafft uns zu sortieren und das Unternehmen auf den Punkt zu bringen. Sie haben uns auch geholfen, unserer Geschäftsidee eine visuelle und schriftliche Form zu geben. Das kann ich jedem nur empfehlen. Ansonsten zählt für mich: Nehmt Euren Mut zusammen und macht es! Nutzt Eure Chancen, aber gebt auch Chancen. Wenn das ein ausgewogenes Verhältnis ist, liegt darin ein wichtiger Unternehmensprofit.
xbyz ist eine unternehmerische Partnerschaft zwischen der Kulturwissenschaftlerin Anne Kauhanen und dem Künstler, Choreographen und Tänzer Arton Veliu. Die von ihnen initiierten Projekte zielen darauf ab, durch Kunst andere Zugänge zu Inhalten und Themen zu bekommen. Mit sogenannten „gesellschaftlichen Moves“ setzen sie auf die Kraft von Bewegung. Einerseits wortwörtlich in tänzerischen Projekten mit Jugendlichen aus Bremen und europaweit. Andererseits entsteht in der Zusammenarbeit und in den Begegnungen von Menschen eine Form von Energie, die dazu beitragen kann, etwas in der Gesellschaft zu bewegen.
Aus welchen Überlegungen heraus ist Euer Unternehmen entstanden und wie habt Ihr zwei zusammen gefunden?
Anne: Wir sind uns zum ersten Mal auf der Nacht der Jugend im Rathaus begegnet, wo wir beide in verschiedenen Bereichen in der Organisation der Veranstaltung mitgearbeitet haben. Eine Freundin von mir hat mich auf die „natürliche Schnittstelle“ zwischen uns hingewiesen. Ich habe an der Universität Bremen einen MA-Abschluss in Transkulturelle Studien gemacht und promoviere zurzeit zur Transkulturalität in der geteilten Stadt Mitrovica (Kosovo). Da Arton Kosovo-Albaner ist, hat sie uns einander vorgestellt. Als Arton mich gefragt hat, mit ihm zusammen zu arbeiten, stand aber in erster Linie die Chance im Vordergrund, meinen theoretischen Background in praktische Zusammenhänge zu bringen und interdisziplinär und kreativ arbeiten zu können.
Arton: Anne und ich sind uns nach unserer ersten Begegnung noch mehrfach zufällig begegnet und haben angefangen, uns intensiver auszutauschen. Zu der Zeit bin ich lange als Solo-Künstler an verschiedensten Orten unterwegs gewesen und war auf der Suche nach einer anderen Form der künstlerischen Zusammenarbeit. Ich wollte mehr schaffen und breiter aufgestellt sein. Das Bürgerhaus Oslebshausen hat mich dann kontaktiert und gefragt, ob ich ihr neues Jugendprogramm mitgestalten will. Ich habe sofort daran gedacht, das mit Anne zusammen zu machen, da wir uns in unseren Kompetenzen sehr gut ergänzen.
Was ist wichtig in einer Business Partnerschaft?
Arton: Ohne es genau ausformuliert zu haben ist uns wichtig, dass wir die gleichen Werte haben und die Dinge ähnlich betrachten. Da gibt es ein Ur-Vertrauen und auch die Erfahrung, dass uns die gleichen Themen und Fragen bewegen. Manchmal sind wir in einer Situation und brauchen nur einen Blick austauschen und wissen, dass wir da nochmal ran müssen. Wir haben sehr verschiedene Biografien, dann aber wieder ähnliche Lebenserfahrungen gemacht, das schweißt zusammen.
Anne: Was mir am Anfang auch wichtig war, war keinen Plan B zu haben. Wir wussten, wir wollten das und haben uns ganz darauf konzentriert. Hätte ich noch einen Plan B gehabt, dann hätte ich mir immer noch eine andere Tür offen gehalten und nicht 100% alles darauf gesetzt, dass das hier klappt. Man muss an sein Unternehmen glauben und dafür brennen. Man muss den anderen in seinen Stärken stützen und miteinander im Gespräch sein.
Wofür steht der Name xbyz?
Arton: Das ist wie eine mathematische Formel: Wenn Du x mal z nimmst, bekommst Du uns zwei. Wir spielen mit den Buchstaben, wir wollen neugierig machen. Wir nehmen bewusst die letzten Buchstaben, die oft etwas vernachlässigt werden. Das spiegelt ganz gut die Arbeit mit einem Teil unserer Zielgruppe wieder.
Ihr arbeitet viel mit Jugendlichen zusammen. Habt Ihr da eine bestimmte Herangehensweise?
Arton: Was bei uns zählt ist der gegenseitige Respekt. Der Einzelne soll erfahren, dass er ein wichtiges Element einer Gruppe sein kann, und dass man als Gruppe Dinge erreicht, die man als Einzelner nicht bewirken kann. Ich gehe mit den Jugendlichen oft eine Challenge ein. Ich will, dass sie sich einbringen, dass sie zu ihrer eigenen, besten Höchstleistung kommen. Die Kids spüren es, wenn man sie einfach so davon kommen lässt, bevor sie an die nächste Entwicklungsstufe gekommen sind. Wir nehmen den Einzelnen ernst, auch in seinen Grenzen. Wir wollen ihm aber darüber hinweghelfen, wenn er bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen. Qualität ist wichtig und dafür muss man hart arbeiten. Manchmal kommt es eben doch darauf an, nach Perfektion zu streben.
Anne: Eine unserer schönsten Aufgaben ist, Menschen einzuladen, mitzugestalten. Es gibt ein Format und jeder kann sich einbringen. Man geht dabei automatisch eine Beziehung mit dem anderen ein und dieses Erleben, dass man mit Menschen in Beziehung treten muss, um sich selbst und andere voran zu bringen funktioniert sehr gut. Was uns in der Zusammenarbeit vielleicht auch hilft ist unser eigener Lebenslauf. Wir arbeiten viel mit Jugendlichen aus den unterschiedlichsten kulturellen Backgrounds zusammen. Sie oder ihre Eltern haben die Erfahrung gemacht, dass man nochmal neu Wurzeln schlagen muss und erleben die Schwierigkeiten, die oft damit verbunden sind. Die können sich gut mit uns identifizieren.
Warum habt Ihr Euch für die Gründung einer gUG (gemeinnützige Unternehmergesellschaft) entschieden?
Anne: Wir wollten eine vertragsrechtliche Partnerschaft eingehen, bei der wir bessere Möglichkeiten haben, Fördermittel zu beantragen und Kooperationen einzugehen. Gleichzeitig ist es so einfacher als Arbeitgeber Teammitglieder auf Stundenbasis zu beschäftigen. Da wir vom Inhalt her soziokulturell arbeiten, bietet sich hier eine gemeinnützige Vertragspartnerschaft an. Im Gesellschaftsvertrag wird festgelegt, dass man mit seiner Arbeit gemeinnützige Zwecke verfolgt beziehungsweise erfüllt. Gemeinnützigkeit bedeutet dann ganz offiziell, dass die Gesellschaft die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos, also ohne Verfolgung eigenwirtschaftliche Zwecke, fördert. Damit einher geht eine Steuervergünstigung.
Arton: Wir haben uns für eine gUG entschieden, weil der Vorteil gegenüber einer gemeinnützigen GmbH darin liegt, dass sie bereits mit 1 Euro Stammkapital errichtet werden kann, was besonders für Kleingründer attraktiv ist. Wir wollten übrigens ganz bewusst keinen gemeinnützigen Verein gründen, bei dem man eine bestimmte Anzahl an Vereinsmitglieder und einen Vorstand braucht. Wir sind ein Zweier-Team, wir wollen alleine über Art und Ausrichtung unseres Unternehmens entscheiden.
Was würdet Ihr anderen Gründern raten?
Anne: Wir sind unseren Weg sehr schnell gegangen. Oft haben wir erst das Pferd von hinten aufgezäumt und hatten dann Glück, dass uns Leute da wieder raus- und weitergeholfen haben. Von Anfang an haben wir neben der Unternehmensgründung schon Projekte entwickelt und ausgeführt, wir haben also immer in Vollzeit gearbeitet. Sehr hilfreich war, dass Arton durch seine bisherige Arbeit gute Netzwerke geschaffen hat. Das hat den Einstieg erleichtert und wir würden anderen Gründern dazu raten, von Anfang an auf gute Netzwerkarbeit zu setzen. Wir raten aber auch, anfangs nicht zu vieles gleichzeitig zu machen. Außerdem ist es vermutlich leichter mit einer Anfangsfinanzierung zu starten. Dann kann der Fokus ganz auf Unternehmensentwicklung liegen und es bestünde auch die Möglichkeit, in bestimmte Bereiche zu investieren. Eine sehr gute Entscheidung war, sich mit einer Agentur hinzu setzen und alles was es an Ideen und Inhalten gibt durchzugehen. Die Agentur hat geschafft uns zu sortieren und das Unternehmen auf den Punkt zu bringen. Sie haben uns auch geholfen, unserer Geschäftsidee eine visuelle und schriftliche Form zu geben. Das kann ich jedem nur empfehlen. Ansonsten zählt für mich: Nehmt Euren Mut zusammen und macht es! Nutzt Eure Chancen, aber gebt auch Chancen. Wenn das ein ausgewogenes Verhältnis ist, liegt darin ein wichtiger Unternehmensprofit.