Kunst Werkschau

Gunther Gerlach – Bildhauer, Zeichner, Literat

„Mit der Kunst unglücklich zu werden, ist einfach. Mit der Kunst glücklich zu werden, ist ganz harte Arbeit.“

„Mit der Kunst unglücklich zu werden, ist einfach. Mit der Kunst glücklich zu werden, ist ganz harte Arbeit.“

Sie fällt ins Auge: die blaue Weltkugel vor der Stadtteilbibliothek. „Made in Gröpelingen“ war zu Gast bei Gunther Gerlach, dem Schöpfer dieses Kunstwerkes, das im Rahmen eines Symposiums über Räume entstand und zu einer Gruppe weiterer Exponate gehört, die sich von der Liegnitzstraße bis zum Pier 2 ausdehnt. Doch zu Gunther Gerlachs künstlerischem Schaffen gehört noch weitaus mehr.

Umtriebig

Der vielfach preisgekrönte Gunther Gerlach gehört zu den renommiertesten Bremer Künstlern der letzten Jahrzehnte. Seine Skulpturen und Platzgestaltungen zieren vielerorts den öffentlichen Raum. Zahlreiche Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen. Mit der (Neu-)Gestaltung von Kirchen fand er eine Nische, die er mit einem seiner liebsten Themen verknüpfen konnte: dem Raum. Ausstellungen im In- & Ausland machten den gebürtigen Mecklenburger weitreichend bekannt. Sein Wissen gab er bis vor wenigen Wochen als Lehrtätiger an Hochschule und Universität weiter.

Mit der Kunst unter einem Dach

Gunther Gerlachs Atelier unweit der JVA Oslebshausen ist seit einigen Jahren – Dank eines späteren Anbaus – auch sein Zuhause. Das lichtdurchflutete Atelier – von Gunther Gerlach selbst entworfen – wurde 2004 errichtet. Ursprünglich wollte er eigentlich in ein von ihm mitinitiiertes Künstlerhaus ziehen, doch die Fertigstellung zog sich ganze 10 Jahre hin – von der Rettung der Immobilie über die Beantragung von Fördermitteln bis zur Schlüsselübergabe. So lange wollte Gunther Gerlach nicht warten. Zumal sich sein damaliges Atelier in der Kap-Hoorn-Straße baulich im schlechten Zustand befand.

„Man muss Überlebenstechniken entwickeln und initiativ sein“

Die größte Herausforderung als Künstler? Die Kunst in „bezahlte Kreativität“ umzuwandeln. Städte wie Düsseldorf oder Köln ziehen mit ihren zahlreichen Galerien genug potentielle Kunden an, die sich hochpreisige Kunst leisten können. Bremen sei in dieser Hinsicht doch recht überschaubar. Wer ernsthaft versucht, von der Kunst zu leben, müsse sich vor allem auch mit „kunstfremden“ Dingen auseinandersetzen. Büroorganisation,  Netzwerken und einiges mehr. Die Teilnahme an Ausschreibungen ist selten geworden, sind doch die Wettbewerbsbeteiligungen mit nicht zu unterschätzendem Aufwand verbunden. Davon abgesehen hat er noch viele neue Ideen, die er künftig angehen möchte.

Bildhauer, Zeichner, Literat

Gunther Gerlach nutzt am liebsten Materialien, die sich leicht bearbeiten lassen und bei denen die Absicht der jeweiligen Gestaltung schnell erkennbar ist. Holz und Ton z.B. oder mit Graphitstift auf Papier. Und da es für ihn grundsätzlich wichtig ist, über den eigenen Tellerrand zu blicken, macht er auch vor anderen Disziplinen nicht Halt. Seit geraumer Zeit widmet er sich verstärkt dem Schreiben. Erst kürzlich konnte man einer Lesung im Gerhard-Marcks-Haus beiwohnen, pünktlich zur Frankfurter Buchmesse im Herbst erscheint unter dem Titel „und wirft ins Meer die Silbersaat der Sterne“ ein umfangreicher Gedichtband im Bremer Sujet Verlag.

Die reich bebilderte Website Gunther Gerlachs bietet einen guten Überblick über die Biografie und das Schaffen des Künstlers:

www.gunthergerlach.de